Hier erfahren Sie über die 6 Geschäftsmodelle des Crowdfundings und die genaue Unterteilung der verschiedenen Kategorien. Sie unterscheiden sich hauptsächlich in der Gegenleistung für die jeweiligen Anleger unterscheiden. Ein wesentliches Merkmal der Charakterisierung ist, ob es sich um eine monetäre oder nicht-monetäre Vergütung handelt.
Bei Start-ups ist Crowdinvesting besonders beliebt. Diese Finanzierungsform hat in den letzten Jahren ein enormes Wachstum erlebt. Sie zielt für Privatinvestoren darauf ab, eine Investition zu tätigen, sich an einem Unternehmen oder Projekt quasi direkt zu beteiligen und dafür eine finanzielle Gegenleistung zu erhalten.
Diese kann entweder in Form einer (jährlichen) Rendite oder in der Wertsteigerung des Unternehmens realisiert werden.
Es handelt sich laut der Definition der BaFin um eine Beteiligung an zukünftigen Gewinnen und Verkaufserlösen des Unternehmens.
Crowdinvesting wird in der Regel für die Finanzierung von Start-ups genutzt, die eine vielversprechende Idee umsetzen wollen, aber aufgrund von zu hohem Risiko keine Finanzierung über klassische Wege erhalten. Dadurch sind aber auch die Rendite-Versprechen höher. Eine Vielzahl von Plattformen hat sich in diesem Umfeld bereits etabliert.
Auch bei diesem Modell steht der finanzielle Rückfluss an die Geldgeber im Mittelpunkt. Crowdlending ermöglicht es Kleinunternehmen, Start-ups oder anderen Kreditnehmern über kleine Transaktionen einen Kredit zu erhalten, aber auch Kredite zwischen Privatpersonen sind über diese Form möglich.
Diese sogenannten Peer-to-Peer-Kredite bieten beiden Seiten Vorteile. Die Kreditnehmer erhalten einfacher Zugang zu Kapitel, die Kreditgeber können mit kleinen Beträgen ihr Portfolio diversifizieren und selbst entscheiden, welche Projekte für sie vielversprechend wirken.
Die Verzinsung ist dabei im Vorfeld festgelegt, genauso wie die Tilgungskonditionen. Auch hier entfallen die Banken mit ihren administrativen und statischen Prozessen und Gebühren. Peer-to-Peer Kredite bilden für Privatanleger eine interessante Anlageklasse und ermöglichen Kreditnehmern eine unbürokratische Alternative. Mikrokredite in der Agrarwirtschaft (u. a. auch in ärmeren Ländern der Welt) stellen ein typisches Beispiel für dieses Finanzierungsmodell dar.
Nicht immer sind die Begriffe rund um CF und die einzelnen Finanzierungsmodelle trennscharf voneinander abzugrenzen. Beispielsweise sind gerade bei der Finanzierung von Immobilienprojekten auch viele Mischformen zwischen Crowdinvesting und Crowdlending vorhanden. So wird zwar von einer Beteiligung gesprochen, doch handelt es sich meist um festverzinste Darlehen, die keine direkte Gewinn- und Exitbeteiligung einschließen. Im Zweifelsfall kommt es auf die vertragliche Ausgestaltung an, nicht auf den Namen der Anlageform.
Zur Abwicklung von Crowdinvesting und Crowdlending wird in Deutschland das Nachrangdarlehen bzw. partiarischen Nachrangdarlehen genutzt. Dies gehört zum Mezzanine-Kapital. Gemäß des Kleinanlegerschutzgesetzes verfügt das Nachrangdarlehen über Erleichterungen im Vergleich zu anderen Finanzierungsformen.
Ein wesentlicher Punkt ist dabei die Befreiung für den Unternehmer ein Prospekt erstellen zu müssen, was in der Regel sehr aufwendig und kostspielig ist. Im Gegenzug dürfen Privatanleger aber auch nicht mehr als 25.000 Euro investieren und ein Unternehmen kann pro Jahr maximal 6 Millionen Euro über diese Finanzierungsform anfordern. Aufgrund des anhaltenden Wachstums im CF-Markt wurden die Regeln in den vergangenen Jahren in Deutschland angepasst, andere Länder haben allerdings hier unterschiedlich starke oder schwache Regulierungen.
Beim CF hat jeder Investor die Möglichkeit, selbst die Projekte auszuwählen, die er für sinnvoll und zukunftsfähig hält. Durch diese Möglichkeit zur Selbstbestimmung wird die Demokratisierung des Finanzmarkts über CF deutlich. Dennoch hat in den vergangenen Jahren der Hype und das Potenzial rund um CF zu einer unübersichtlichen Menge an Plattformen, Projekten und Geschäftsmodellen geführt.
Auch ist nicht jeder Privatinvestor in der Lage oder hat die entsprechenden Ressourcen die Güte eines Projekts zu prüfen. Aus diesen Gründen haben sich einige Dienstleister (in der Regel auch CF-Plattformen) entschieden, eine Vorauswahl ausgewählte Projekte zu treffen und nur diese für Transaktionen zu öffnen. Teils handelt es sich dabei um Start-ups oder Ideen, bei denen bereits ein Investor an Bord ist und die Qualität geprüft hat oder aber die bestimmten Kriterien erfüllen müssen. Das sogenannte Curated Crowdfunding ist die neuste Entwicklungsform im CF-Markt und vielversprechend für alle Anleger, die Wert auf vorab validierte Investments legen.
Reward-based Crowdfunding war in der Kreativindustrie (insbesondere in der Musik- und Filmbranche) der eigentliche Beginn der modernen Finanzierungsalternative CF. Musiker, beispielsweise finanzierten mithilfe ihrer Unterstützer die Produktion eines eigenen Albums – unabhängig von den großen Musiklabels. Die Geldgeber waren im Anschluss die Ersten, die das Album vergünstigt oder kostenfrei erhielten (zum Teil auch pre-selling genannt).
Beim Crowdsupporting unterscheidet man auch, ob es sich um eine materielle Gegenleistung (z. B. das Album des Künstlers) oder eine immaterielle Gegenleistung (z. B. ein persönliches Dankeschön oder das Nennen der Unterstützer im Abspann eines Films) handelt. Viele Produktinnovativen wurden über reward-based CF-Plattformen wie Kickstarter umgesetzt und diese sind noch heute sehr erfolgreich.
Eine weitere ursprüngliche Form des CF ist mit klassischen Spenden vergleichbar. Dabei erhält ein in der Regel soziales oder kulturelles Projekt Geld von Besuchern, Teilnehmern und anderen Interessierten, ohne hierfür eine Gegenleistung zu erhalten. Altruistische Motive stehen hierbei stark im Vordergrund.
Die Abwicklung kann auch über eine Online-Plattform erfolgen, die häufig auf emotionale, soziale und kulturelle Projekte spezialisiert ist. Auch ist es möglich, mit eigenen Spendenaktionen ein Projekt via Crowddonation zu unterstützen.
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